Um Waren an einen Mitgliedstaat der Europäischen Union zu verkaufen, müssen beide, das in der EU ansässige und das in der EU nicht ansässige, Unternehmen in diesem Mitgliedstaat eine MwSt-Nummer besitzen. Außerdem müssen nicht in der EU ansässige Unternehmen einen Steuervertreter ernennen.
UNTERNEHMEN DÜRFEN WAREN IN DER EU NUR MIT EINER MWST-NUMMER VERKAUFEN
Eine MwSt-Nummer zu besitzen, ist nicht nur eine legale Verpflichtung. In den meisten Fällen ist es unmöglich, ohne diese Nummer zu verkaufen.
Zum Beispiel Amazon erlaubt anderen Unternehmen ohne gültiger MwSt-Nummer nicht, auf ihren Plattformen zu verkaufen. Noch dazu müssen Unternehmen, die den Service „Versand durch Amazon“ nutzen, eine gültige MwSt-Nummer besitzen, und dies in jedem Mitgliedstaat, in dem sich die Warenhäuser von Amazon befinden, z.B. Frankreich, Italien, Spanien, Deutschland, Vereintes Königreich, Polen und der Tschechischen Republik.
DER BESITZ EINER MWST-NUMMER VERPFLICHTET DAZU, EINE ERKLÄRUNG ABZUGEBEN UND STEUERN AN DIE STEUERBEHÖRDE ZU ÜBERWEISEN
Es ist wichtig, zu verstehen, dass die Steuernummer nicht nur eine Registrierungsnummer ist.
Da die MwSt eine deklarative Steuer ist, wird sie von der Steuerbehörde dazu verwendet, Informationen über Transaktionen von Unternehmen zu sammeln und MwSt von diesen Transaktionen einzutreiben.
Darum muss ein Unternehmen, welches in einem Mitgliedstaat MwSt-pflichtig ist:
- seine gesamten Transaktionen deklarieren, indem es periodische MwSt- und Intrastat-Erklärungen ausfüllt ;
- die von Seiten des in der EU wohnhaften Kunden erhobene MwSt an die Steuerbehörde überweisen.
Dennoch verhilft eine MwSt-Nummer nicht nur zu Rechten, sondern ruft auch Pflichten hervor.
EINE MWST-NUMMER ZU BESITZEN, OHNE TRANSAKTIONEN ZU DEKLARIEREN UND OHNE MWST ZU ÜBERWEISEN, WIRD ALS STEUERHINTERZIEHUNG BETRACHTET
Wenn ein MwSt-verpflichtetes Unternehmen seiner MwSt-Erklärung und seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt, begeht es Steuerhinterziehung und kann enormen Geldstrafen und Strafverfolgung ausgesetzt sein.
Heutzutage ist es sehr leicht für Steuerbehörden, herauszufinden, ob ein Unternehmen seinen Steuerverpflichtungen nachkommt oder nicht, insbesondere wenn es über Online-Marktplätze verkauft. Seit alles öffentlich ist (Artikelpreise, Verkaufszahlen, Standort der Kunden über deren Kommentare, usw.), müssen die Behörden nur den Namen des Unternehmens in Google eingeben, um alles über dessen Aktivität zu erfahren.
Außerdem, wenn die Steuerbehörde entdeckt, dass ein Online-Verkäufer seinen MwSt-Verpflichtungen nicht nachkommt, kann sie den Online-Marktplatz dazu nötigen, das Konto des Verkäufers zu schließen.
Wenn Sie mehr Informationen über Ihre MwSt-Verpflichtungen in der EU benötigen, kontaktieren Sie unsere Experten, welche Ihre Fragen gerne beantworten.
